Sonnenscheibe Azteken

 

Sonnenscheibe Azteken

Sonnenscheibe der Azteken nicht der Maya, Sonnenstein, Aufbau, Tenochtitlan, Sonnengott Tonatiuh, Menschenopfer und Schöpfungszyklus.

Die Azteken

Nach einer etwa 200 jährigen Wanderschaft gründeten sie die beeindruckende Stadt Tenochtitlan. Der Name Azteken bedeutet „jemand, der aus Aztlan kommt. Ihre Kultur existierte vor allem zwischen dem 14. und dem frühen 16. Jahrhundert. In dieser Zeit weiteten die Azteken ihren politischen und militärischen Einfluss auf die umliegenden Städte und Völker aus, die dadurch zur Zahlung von Tributen gezwungen wurden. Zwischen 1519 und 1521 wurden sie von den Spaniern unter Hernan Cortes unterworfen.

Maya und Azteken

Die Fundstücke beider Völker können manchmal nur schwer zugeordnet werden. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist das sogenannte Sonnenrad, oder die Sonnenscheibe. Dieser sehr bekannte Gegenstand, das Sonnenrad, gab es bei den Azteken und bei den Maya. Scheinbar ist alles, was es bei den Maya dazu gab, von den Spaniern zerstört worden, während das vielfach abgebildete Sonnenrad von den Azteken stammt, auch wenn es immer wieder im Zusammenhang mit dem Ende des Maya Kalender gezeigt wird.

Der Sonnenstein

Der Sonnenstein, auch Stein der Sonne (spanisch Piedra del Sol), irrtümlich aztekischer Kalender-Stein genannt, ist eine große monolithische Skulptur aus dem Bereich des alten Haupttempels von Tenochtitlan (Mexiko-Stadt). Er besteht aus Basalt und misst ungefähr 3,6 Meter im Durchmesser und ist 1,22 Meter dick bei einem Gewicht von 24 Tonnen. Der Stein wurde bei Planierungsarbeiten am 17. Dezember 1790 entdeckt. Seit 1885 befindet er sich im Nationalsmuseum für Anthropologie und Geschichte und nimmt in dessen Neubau im Chaultepec-Park in Mexiko die zentrale Position des Azteken-Saales ein.

Aufbau des Sonnensteins

Im Zentrum steht das Gesicht des Sonnengottes Tonatiuh. Sein Gesicht steckt die Zunge heraus. Diese hat die Form eines Opfermessers. Das Gesicht ist eingefügt in das Zentrum des aus vier Ästen bestehenden Tageszeichen olin (Bewegung). Zu beiden Seiten stehen vier große Scheiben, die zusammen das Zahlzeichen 4 bilden. Dieses Tageszeichen 4 Bewegung steht für das zu der Zeit gegenwärtige Weltzeitalter. In den Ästen des olin-Zeichens stehen die Hieroglyphen für die vorangegangenen vier Sonnen- oder Weltzeitalter. Diese sind mit der Katastrophe zu Ende gegangen, nach der sie benannt wurden.

Außerdem befinden sich dort Darstellungen von Schmuckstücken. Es werden spezielle Tagesdaten und Himmelsrichtungen angezeigt. Der nächste Ring besteht aus den zwanzig Tageszeichen. Nur dieser Ring weist auf die Scheibe als Kalender hin. Der darauf folgende sehr breite Ring symbolisiert die Strahlen der Sonne. Den äußersten Ring bilden zwei von oben ausgehende mythische Schlangenwesen, deren Köpfe und geöffnete Rachen im untersten Teil des Ringes zu erkennen sind. Auf der Außenseite der Scheibe verläuft ein schmaler Rand mit Darstellungen des Venus-Symbols und von Opfermessern.

Tonatiuh

Tonatiuh (Nahuatl: tonatiuh, „er geht hin um zu wärmen/leuchten“) ist in der aztekischen Mythologie der Gott der Sonne. Auf der Sonnenscheibe ist Tonatiuh als Adler zu sehen, der in die Unterwelt taucht und dessen herausgestreckte Zunge nach Blut dürstet. Auch wenn wir inzwischen wissen, dass die Maya nicht nur das friedliebende Volk waren, als das wir sie gerne sehen würden, so passt doch eine nach Blut dürstende Zunge nicht in ihre Abbildungen.

Menschenopfer

Die Azteken glaubten, dass die Sonne auf ihrem nächtlichen Weg durch die Unterwelt Kraft verlieren würde und dass ihr Gott, Tonatiuh, Menschblut brauchen würde, um wieder zu Kräften zu kommen. Ohne Menschenblut würde die Sonne sich weigern wieder aufzugehen. Umso angstvoller waren die Azteken, wenn es zu einer Sonnenfinsternis kam. Tonatiuh muss daher als aztekischer Gott angesehen werden, der die grausamen Menschenopfer förderte. Dabei wurde das Opfer von vier Priestern festgehalten, während ein fünfter den Brustkorb des Opfers mit einem Obsidianmesser aufschnitt, das Herz entnahm und der Sonne als Opfer präsentierte. Nach Schätzungen haben die Azteken bis zu 20000 Menschen im Jahr geopfert.

Schöpfungsmythos

Im Schöpfungsmythos der Azteken werden die kosmischen Zeitalter jeweils in fünf Abschnitte eingeteilt. Jeder dieser Abschnitte wird von einer Sonne beherrscht. Die Jaquarsonne Ocelotonatiuh beherrscht die erste Sonne, der Gott des Windes Ehecatl die zweite Sonne, der Regengott Tlaloc die dritte Sonne, die Wassergöttin Chalchiuhticue die vierte Sonne und schließlich Tonatiuh die fünfte Sonne. Nach dem zugegeben pessimistischem Glauben der Azteken würde das Zeitalter Tonatiuhs von einem Erdbeben zerstört werden.