HOCHKULTUR 

Maya Kultur

Kultur, Geographie und Fähigkeiten der Maya, die vor allem bekannt sind durch den Anbau von Mais, Mathematik, Astronomie, Kalender, Kunsthandwerk und Metallverarbeitung.

Maya Indianer

Die Maya haben im Zeitverlauf eine recht wechselhafte Geschichte erlebt. In ihrer Blütezeit waren sie eine mächtige Hochkultur. Auch wenn im Sprachgebrauch von einer Maya-Kultur gesprochen wird, dann ist damit doch die Kultur verschiedener Völker (Hochland-Maya, Tiefland-Maya u.a.) gemeint. Tatsächlich gibt es viele Gemeinsamkeiten in den unterschiedlichen Fundstellen der archäologischen Vergangenheit und auch die Sprachen (Dialekte) sind eng miteinander verwandt.

Geographie der Maya

So wird zwischen den Hochland-Maya und den Tiefland-Maya unterschieden. Dazu kommt die geographische Lage, die  sich im jeweiligen Namen niederschlägt. Die Hochland-Maya lebten in Chiapas und Guatemala, die Tiefland-Maya in Yucatan, Peten und Belize. Interessant ist, dass sich die Zentren der Maya-Kultur im Lauf der Zeit vom Hochland ins Tiefland und dann in den Norden von Yucatan verschoben haben.

Geschichte der Maya

Bis zum Zeitpunkt Ende des 15. Jahrhunderts konnte sich die Maya Kultur frei von äußeren Einflüssen entwickeln, auch wenn es immer wieder Auseinandersetzungen und Kriege zwischen den Maya-Völkern gab. Ende des 15. Jahrhunderts kamen die Spanier und fanden die Zentren der inzwischen schon nachklassischen Maya Kultur im äußeren Norden von Yucatan vor. Die Kolonisierung und der Versuch der späteren Christianisierung zerstörte viel der damaligen Maya-Kultur. Zu der Zeit war das zentrale Tiefland nur dünn besiedelt. Im südwestlichen Hochland gab es mit den Quiche eine eigenständige Maya-Kultur.

Die Maya heute

Trotz der extremen Maßnahmen der Kolonisierung durch die Spanier sind die Maya und ihre Kultur nicht ausgestorben. Sie leben auf der Yucantan-Halbinsel, sowie in Belize, Guatemala und Honduras. Die Maya bemühen sich auch in der Gegenwart ihre wertvolle Kultur zu pflegen und zu erhalten. Der „Boom“ wegen des Endes des Maya Kalenders 2012 hat den Maya in den letzten Jahren zu weltweiter Popularität verholfen.

Hochkultur der Maya

Aufgrund ihrer enormen Fähigkeiten in Astronomie und Mathematik konnten die Maya nicht nur ihre präzisen Kalender, sondern auch die genauen Zyklen von Mond, Venus und Mars berechnen. Sie hatten schon damals z.B. erkannt, dass es im Inneren unserer Galaxie etwas Dunkles gibt (möglicherweise ein schwarzes Loch), von dem aus starke Kräfte ausgehen.

Die Maya waren meisterhaft darin, ihre für die damaligen Verhältnisse großen Städte mit einem Kanalisationssystem und Straßen auszustatten. Über die gesamte Halbinsel Yucatan findet man Abwässer-Systeme. Es gab bereits Toiletten mit Spülungen und fließendes Wasser in den Häusern der Maya. Das alles vollbrachten sie allein mit Stein zu einer Zeit, in der es in Europa noch keine nennenswerte Kultur gab.

Die berühmten Pyramiden der Maya sind ähnlich wie in Ägypten exakt nach bestimmten Sternen- und Planeten-Konstellationen hin ausgerichtet.

Inka, Azteken und Maya

Obwohl die Völker der Inka, Maya und Azteken sehr wahrscheinlich Kontakt untereinander hatten und es viele Ähnlichkeiten gibt, so finden sich auch einige Unterschiede. Die Azteken stammen ursprünglich aus Atzlan, sind von dort im 14. Jahrhundert nach Mexiko ausgewandert. Ähnlich wie die Maya haben auch sie ein komplexes Kalendersystem und gründeten die große Stadt Tenochtitlan.

Die Inka herrschten zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert über ein weites Reich, was sich vom heutigen Ecuador bis nach Chile und Argentinien erstreckte. Das kulturelle, administrative und rituelle Zentrum war die Haupstadt Qusqu (Cusco) im Hochgebirge des heutigen Peru.

Die Maya traten viel früher auf als die Inkas und die Azteken. Während die Letztgenannten ihren Höhepunkt in kultureller und politischer Hinsicht um 1520 hatten, war die Hochkultur der Maya schon vorbei. Symptomatisch dafür ist, dass die Maya die letzten Städte bereits gegen 1450 verlassen hatten.

Als die Städte der Maya schon vom Dschungel überwuchert waren, wurden die blühenden Städte der Azteken und Inkas von den Spaniern geplündert und zerstört (Mexiko 1521, Peru 1532).

Die Maya Architektur ist sehr eigenständig, während jene der Azteken mehr von den Tolteken geprägt ist. Es gibt aber gerade zwischen den Maya und Azteken viele Gemeinsamkeiten, was sich in der Rechnung im Zwanzigersystem, in ihren Kalendern und ihren Aufzeichnungen zeigt.

Maccu Picchu

Maccu Picchu, auch Machu Pichu, auf deutsch „alter Gipfel“ ist eine sagenhafte, aber gut erhaltene Ruinenstadt in Peru. Die „Stadt in den Wolken“ wurde im 15. Jahrhundert in 2360m Höhe von den Inkas in den Anden 75 km entfernt von ihrem Zentrum, der Stadt Czúsco, erbaut. Die in Terrassenform gebaute Stadt war und ist auch heute noch über einen kleinen Bergpfad mit einer kleinen Anlage im Gipfelbereich des Huayna Picchu wie auch über etwas größere Pfade mit der einstigen Hauptstadt der Inkas, Cusco, verbunden.

Maccu Picchu ist zurecht geheimnisvoll und mysteriös und wird von Esoterikern als spirituelles Zentrum der Welt angesehen. Es erscheint inzwischen als sehr sicher, dass Maccu Picchu auch zu Zeiten der Inka vor allem religiösen und spirituellen Bewohnern zugedacht war. Intinhuatana, der große Sonnenstein der Inka, war das wichtigste Observatorium, woraus wir schließen können, dass die Inka wie die Maya sehr viel Wert auf die Beobachtung der Konstellationen der Sterne und Planeten gelegt haben. Diese Sternen-Konstellationen sind in ihre Kalender eingegangen und hatte hohe religiöse Bedeutung. Es ist zudem anzunehmen, dass die Inkas zahlreiches Wissen der Astrologie von den Maya übernommen haben.s

Rätsel der Maya

Es gibt in der Geschichte und Kultur der Maya etliche Rätsel. Wie bereits erwähnt, bauten die Maya aufwendige Straßennetze, obwohl sie keine Fahrzeuge hatten und auch Last- und Zugtiere nicht kannten. Die Maya verließen ihre großen beeindruckenden Städte nach deren Fertigstellung und begannen an einem anderen Ort von Neuem. Warum taten sie das?

Die Maya hatten bei vielen Sternbildern die gleichen Namen wie die Sumerer, die allerdings am anderen Ende der Erde lebten? Wie ist das möglich gewesen?

Es gibt in Palenque Inschriften von Daten, die auf Epochen vor etwa 1.245.000 Jahren hinweisen. Wenn die Maya-Kultur „nur“ ca. 5.000 Jahre alt ist, woher stammen dann die Informationen, die über eine Millionen Jahre alt sind?

Auf der Tür eines ihrer Mond-Tempel gibt es Bilder von der Rückseite des Mondes. Von der Erde aus sehen wir aber immer nur eine und dieselbe Seite des Mondes. Woher kannten die Maya das Aussehen der abgewandten Seite des Mondes? Diese Seite ist eigentlich nur vom Weltraum aus zu sehen.

Maya Religion

Für die Maya durchdrang die Religion alle Bereiche ihres Lebens. Sie machten die Götter für alle möglichen Geschehnisse, wie die Ernte, den Tod und das Wetter verantwortlich. Auch die Zahlen waren Götter für sie. Bei wichtigen Ereignisse wurden die Götter befragt. Das Weltbild der Maya ist einem Baum vergleichbar, dessen Mitte die Menschen darstellten. Seine Äste trugen den Himmel und die Wurzeln wiesen den Weg ins Reich der Toten. Über den Stamm des Baumes gelangten die Seelen in den Himmel oder ins Totenreich.

Für die Maya war die Zeit ganz essentiell für ihre Religion. Sie erkannten die zyklische Natur der Zeit, was sich auch in ihren Kalendern widerspiegelt. Dieses zyklische Geschehen in allem fanden sie auch in der Natur, in der Mathematik und in der Astronomie wieder. Auch ihre Bauten zeigen, wie wichtig den Maya die Religion gewesen ist. Es gab Bauten zur Beobachtung der astronomischen Zyklen und prächtige religiöse Bauwerke, in denen die Priester ihre Ämter ausübten.

Maya Schrift und Zeichen

Die Maya besaßen die einzige bekannte voll entwickelte Schrift im Amerika vor Kolumbus. Die Schriftzeichen der Maya befinden sich in Form von Wandmalereien auf alten Gebäuden und Monumenten. Es gibt drei authentische Codices, die die Vernichtung durch die Spanier überdauert haben. Vielleicht der schönste der Codices befindet sich in Dresden.

Die Maya Schrift ist eine so genannte logosyllabische Schrift. Bei dieser setzen sich die Schriftzeichen aus Logogrammen und Silbenzeichen zusammen. Ein Logogramm zeichnet sich dadurch aus, dass die Bedeutung der einzelnen Sprachausdrücke durch grafische Zeichen (Hieroglyphen) wiedergegeben wird. Die Zeichen können auch für sich allein stehen. Die Hälfte der ca. 700 Zeichen sind tatsächlich Logogramme bzw. Silbenzeichen.

Maya Kalender

In dieser Zeit sind die Maya vor allem für die auf den Maya Kalender bezogenen Prophezeiungen in aller Munde. Dabei hat dieses mysteriöse Volk, wie wir gesehen haben, weit mehr als das zu bieten. Die Maya sind ursprünglich vor allem durch den Anbau von Mais bekannt. Daher rührt auch ihr Name Maya, der sich auf den Mais bezieht. Die Maya hatten erstaunliche Kenntnisse und Fähigkeiten in der Astronomie und der Mathematik. Zahlen waren für sie wie Götter. Vieles von ihrem Wissen ist in ihr komplexes Kalendersystem eingeflossen. Da gibt es den zivilen 365 Tage dauernden Haab, der unglaublich präzise ist. Sie hatten den religiösen Kalender Tzolkin, der ähnlich wie astrologische Kalender für die Qualität der Zeit zuständig war, und kosmische Energien wiedergab und die Lange Zählung, die einen Zeitraum von mehreren tausend Jahren umfasst.

Pyramiden der Maya

Nach neuesten Erkenntnissen gibt es zwei Grundtypen von Bauten der Maya. Die vorwiegend in horizontaler Ausrichtung erbauten Palastanlagen und die in vertikaler Ausrichtung errichten Pyramiden. Es gibt in vielen Ländern der Erde Pyramiden. Wissenschaftler und Esoteriker streiten darüber, welche Bedeutung die Pyramiden haben. Gibt es zum Beispiel eine Verbindung der Pyramiden untereinander?

Die Pyramiden der Maya dienten, anders als die Pyramiden in Ägypten, nur selten als Grabmäler, sondern fanden vor allem als Opferstätten Verwendung. Vielfach stellte sich heraus, dass die Pyramiden auch als Observatorien dienten, mit deren Hilfe bestimmte Sternkonstellationen sichtbar gemacht werden konnten. Die Sterne waren sowohl den Mayas wie auch den Ägypter heilig.

Kunst der Maya

Besonders bekannt sind die Maya für ihre hoch entwickelten Kalender, die in der Maya Schrift abgefasst sind. Diese Schrift besteht vor allem aus Hieroglyphen und Zahlenbildern. Hieroglyphen sind Bildsymbole und sie sind heute weitestgehend entziffert. Außerdem haben sich die Maya im Kunsthandwerk ausgezeichnet. Dazu gehörte die Bearbeitung von Stein, Holz, Textilien und Keramik. Aber auch die Malerei und die Metallverarbeitung waren hoch entwickelt. Für die Metallverarbeitung zogen die Maya Gold, Silber und Kupfer heran. Die Metallverarbeitung spielte fast nur für rituelle Zwecke eine Rolle.

Spiele der Maya

Die hoch entwickelten Städte der Maya enthielten bis zu 75m hohe Stufen-Pyramiden, aber auch Paläste, Observatorien und die berühmten Spielplätze, auf denen sie ihre wilden und lebensgefährlichen Ballspiele betriebe.